Wie ist der Stand der Dinge im Team? Wie war die Vorbereitung?
Mit der Vorbereitung bin ich insgesamt sehr zufrieden. Das ist jedes Jahr eine Herausforderung, aber die haben wir dieses Mal sehr gut gemeistert. Wir haben es geschafft, auf den Punkt genau fit zu werden und sind körperlich auf jeden Fall bereit für den Saisonstart.
Wie schätzt du den Kader ein? Es gab ja zumindest einen Mini-Umbruch.
Wir hatten einen gewissen Aderlass und haben insgesamt sechs Spieler abgegeben. Dem gegenüber stehen zwei Neuzugänge. Mit 14 Spielern ist unser Kader sehr klein, aber wir sind insgesamt natürlich viel besser eingespielt und haben uns weiterentwickelt. Deswegen sehe ich uns stärker als in der vergangenen Saison.
Konnten die Abgänge gleichwertig ersetzt werden?
Vor allem der Verlust unserer beiden Halbrechten Tilman Werner und Yannik Ruppert hat uns hart getroffen. Das können wir mit Marc Strohl und Jan-Eric Rotter aber gut auffangen - vielleicht nicht ganz egalisieren, aber zumindest gut kompensieren. Eine weitere Option für diese Position ist Neuzugang Patrick Pareigis, der aber erst 22 Jahre alt ist und noch etwas Zeit braucht. Unser zweiter Neuer, Lucas Lorenz, ist Kreisläufer. Er war vier Wochen verletzt, hat aber schon gezeigt, dass er uns vor allem beim Umschaltspiel helfen kann.
Du hast den kleinen Kader angesprochen. Verletzungen sind in dieser Saison absolut tabu?
Ein oder zwei Spieler kann man immer ersetzen. Sollten aber tatsächlich mehr Spieler ausfallen, wird es schwierig. Besonders schmerzlich wäre ein Ausfall von Marc Strohl oder Philipp Reuter. Marc ist auf halbrechts absolut gesetzt, Philipp gibt uns die gewisse Portion Extraklasse. Diese beiden sind schon Schlüsselspieler, die gesund bleiben sollten.
Angenommen: Alle bleiben fit. Wo kann es hingehen mit der HSG in dieser Saison?
Unsere oberste Priorität ist und bleibt der Kampf um den Klassenerhalt. Wir sind im vergangenen Jahr Neunter geworden, aber die Lücke zu Platz acht war ziemlich groß. Wir haben viele Spiele nur ganz knapp gewonnen und müssen deshalb bescheiden bleiben. Für einen Hanauer Sieg muss weiterhin sehr viel passen, im Vorbeigehen fertigen wir niemanden ab. Das muss uns allen bewusst sein. Wenn wir wirklich dauerhaft verletzungsfrei bleiben, können wir den Klassenerhalt vielleicht etwas früher perfekt machen als in der letzten Saison.
Und was passiert dann?
Da die Liga insgesamt ausgeglichener geworden ist, wird man 26 Punkte zum Klassenerhalt brauchen. Wir müssen also fast jedes zweite Spiel für uns entscheiden. Wenn wir das geschafft haben, können wir uns gerne nochmal zusammensetzen. Dann mache ich mir über andere Ziele Gedanken. Vorher nicht.