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Hannes Geist: ein Tausendsassa der HSG Hanau
Foto: Moritz Göbel
Pressebericht
Montag, 29.10.2018 - Hanauer Anzeiger|6.276 Klicks
Hannes Geist: ein Tausendsassa der HSG Hanau
Geschäftsstellenleiter im Interview mit HSG-Medienpartner Hanauer Anzeiger

Hannes Geist ist dieser Tage nicht zu beneiden, denn bei ihm jagt derzeit ein Termin den nächsten. Das liegt an seinen zahlreichen Funktionen, denn er ist nicht nur Trainer der A-Jugend-Bundesligamannschaft der HSG Hanau, sondern seit diesem Sommer auch Leiter der Geschäftsstelle der Hanauer. Da den Drittligisten momentan große Personalsorgen plagen, hat Geist zudem seine eigentlich eingemotteten Handballschuhe noch einmal herausgekramt und hilft regelmäßig bei der ersten Mannschaft in der 3. Liga Ost aus.

HA-Mitarbeiter Robert Giese hat mit ihm über diese Dreifachbelastung, die „sanfte Professionalisierung“ und die Perspektive bei der HSG gesprochen.

Herr Geist, seit Saisonbeginn sind Sie Leiter der Geschäftsstelle bei der HSG Hanau – was sind Ihre Aufgaben auf diesem Posten?
„Das sind einerseits organisatorische Aufgaben, wie zum Beispiel die Organisation von Spiel- und Hallenplänen, die ich in enger Zusammenarbeit mit unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern festlege. Darüber hinaus geht es für mich aber auch darum, Konzepte oder gewissermaßen einen Fahrplan für die Zukunft zu erstellen, damit die HSG ihre Potenziale künftig besser ausschöpfen kann.“

Sie als Geschäftsstellenleiter zu installieren, war aus Sicht des Vereins ein wichtiger Schritt bei der „sanften Professionalisierung“, welche die HSG aktuell vorantreibt. Welches sind die nächsten Schritte?
„Ganz wichtig wird es sein, in den Bereichen Vertrieb und Sponsorengewinnung eine Hauptamtlichkeit zu schaffen. Unsere Partnerschaft mit der terragroup oder auch mit den beiden Hauptsponsoren Volkswagen Automobile Hanau und repair4smartphones.de sind bereits wichtige Schritte, aber in diese Richtung geht in unseren Augen noch mehr. Das ist allein schon nötig, damit wir uns in der 3. Liga etablieren können, und falls wir in ein paar Jahren oben angreifen und um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitspielen wollen, benötigen wir einfach einen qualitativ sehr guten Kader“.

Der Kader der HSG setzt sich ja zu einem Großteil aus Spielern zusammen, die bereits in der Jugend in Hanau gespielt haben. Sie sind Trainer der A-Jugend und damit in einer Schlüsselposition; wie stellen Sie sicher, dass der Strom an Talenten nicht abreißt?
„Mein Vorteil ist sicher, dass ich – zumindest bis zum Ende der vergangenen Saison – auch noch regelmäßig als Spieler aktiv war und meine Erfahrungen einbringen kann. Ein großes Thema ist es, die Spielsysteme zwischen unseren Jugend- und Aktivenmannschaften zu vereinheitlichen, womit wir erreichen wollen, dass die Jugendspieler keine große Eingewöhnungszeit benötigen, wenn sie in unseren Aktivenmannschaften mitspielen – das beste Beispiel ist hier sicherlich Tarek Marschall, der in unserer ersten Mannschaft schnell Fuß fassen konnte. Es ist sehr wichtig, die Jugendlichen gut auszubilden, denn über die Spieler, die schon als Jugendliche für Hanau aufgelaufen sind, schaffen wir Identifikationsfiguren für das Publikum.

Das schlägt sich schließlich auch in den Zuschauerzahlen nieder, wo wir mit vielleicht 600 Zuschauern pro Spiel in der vergangenen Saison einen guten Schnitt haben. Ganz konkret haben wir bei der A-Jugend auch das Training verändert: Früher haben wir dreimal die Woche mit sehr starkem Fokus auf Handball trainiert, inzwischen sind es mindestens vier wöchentliche Trainingseinheiten, bei denen wir mehr Wert als früher auf Athletik und das Individualtraining legen. Für das Individualtraining haben wir in Oliver Lücke im Sommer einen absoluten Experten zu uns gelotst, der unsere Jugendspieler als Fördertrainer weiterentwickelt.

Dennoch hält es nicht alle Talente in Hanau, einige junge, hochveranlagte Spieler zieht es zum Beispiel nach Großwallstadt oder zu den Rhein-Neckar Löwen. Was unternimmt die HSG, um ihre Nachwuchsspieler zu binden?
„Der Vergleich mit Leistungszentren ist für uns schwierig, denn mit deren Möglichkeiten können wir nicht mithalten. Die Rhein-Neckar Löwen haben zudem eine sehr erfolgreiche Bundesligamannschaft, und diese Perspektive gibt es in Hanau nicht. Uns ist es aber wichtig, den Kontakt zu Spielern, die jetzt in anderen Vereinen spielen, nicht abreißen zu lassen und den Jugendspielern hier bei uns gute Perspektiven zu bieten – sei es durch die Förderung zum Beispiel durch Oliver Lücke, sei es durch die Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungsplätzen.“

Stichwort Perspektive: Absolvieren Sie aus diesem Grund gerade den Trainerlehrgang für die A-Lizenz, also den auf Deutschlandebene höchsten Trainerschein?
„Diese Lizenz ist in meinen Augen die nächste Stufe für mich, auch wenn ich ihn aktuell nicht unbedingt benötige. Ich bekomme dort aber sehr viel handballerischen Input und sitze mit Leuten zusammen, mit denen ich sonst vermutlich nicht an einem Tisch sitzen würde, komme also in ein interessantes Netzwerk hinein. Davon wird die HSG im Jugendbereich sicher profitieren, und das ist in meinen Augen auch nötig, denn aktuell haben wir im Nachwuchs eine kleine Delle: Wir haben zwar immer noch einige Toptalente wie Tarek Marschall, allerdings nicht mehr in der Dichte wie früher. Da wollen wir entgegenarbeiten und wieder mehr investieren, zumal wir in Gelnhausen und Großwallstadt Konkurrenten in direkter Nähe haben.“

An Ihrem Trainerlehrgang nehmen die Großen des deutschen Handballs teil, unter anderem Filip Jicha, der 2010 Welthandballer war. Wie ist der Umgang mit solchen Stars?
„Es sind tatsächlich viele Spieler und Trainer dabei, von denen man viel lernen kann, aber wir sitzen abends ganz normal zusammen, da ist sich keiner für irgendwas zu schade. Wenn wir gemeinsam Übungen absolvieren, ist das schon faszinierend, was einige drauf haben, denn da wird man von den Jungs quasi weggepustet.“

Im Moment sind Sie also nicht nur Geschäftsstellenleiter, A-Jugend-Trainer und Spieler, sondern belegen auch den zeitintensiven Trainerlehrgang – wie bekommen Sie das unter einen Hut?
„Aktuell ist es schon ziemlich viel, da muss man einerseits gut getaktet sein, aber ohne die Unterstützung meiner Freundin, meiner Familie und des Trainerteams der HSG wäre das überhaupt nicht möglich. Dass ich noch mal als Spieler einspringe, mache ich trotzdem gerne, denn ich lasse meine alten Weggefährten nicht im Stich, auch wenn ich dadurch momentan sehr viel Zeit in der Halle verbringe.“

Quelle: Hanauer Anzeiger vom 29.10.2018
Artikel übernommen von Thomas Tamberg am 29.10.2018
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