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„Wir sind brutal fit“
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Pressebericht
Samstag, 11.02.2023 - Hanauer Anzeiger|2.068 Klicks
„Wir sind brutal fit“
3. LIGA Dennis Gerst ist bei der HSG Hanau der Dauerbrenner auf Rechtsaußen

Dennis Gerst ist der Dauerläufer beim Handball-Drittligisten HSG Hanau: Der pfeilschnelle Rechtsaußen hat in dieser Saison sehr viele Spielanteile, überzeugt in der Abwehr mit vielen Ballgewinnen und im Angriff mit sicheren Abschlüssen. Wir haben mit dem Linkshänder über den Handball in der Region, seine Passion für den Sport und seine zukünftigen Ambitionen gesprochen.

Herr Gerst, unter den vier besten Teams in der 3. Liga Süd-West stehen mit der HSG Hanau, dem TV Gelnhausen und der HSG Rodgau Nieder-Roden gleich drei Vereine aus der Region. Sie haben vor Ihrer Zeit in Hanau schon in Gelnhausen gespielt, woher kommt dieser Höhenflug?

In allen drei Vereinen wird gut gearbeitet, inzwischen setzen auch alle - was ich sehr gut finde - auf den gleichen Weg, nämlich die eigene Jugend. Da haben sie sehr gute Trainer, wodurch die Talente hervorragend ausgebildet werden, und das trägt inzwischen Früchte. Vor ein paar Jahren war das zum Teil noch anders, in meiner Zeit in Gelnhausen wurden zum Beispiel immer vier oder fünf externe Spieler geholt, um die Klasse zu halten. Inzwischen ist es dort ganz anders, und der TVG hat einen noch niedrigeren Altersschnitt als wir, externe Spieler sind da nur noch die ein oder zwei fehlenden Puzzlestücke. Alle Teams sind außerdem sehr fit und damit auf einem guten Weg, wobei Nieder-Roden leider ziemliches Verletzungspech hat, wie jetzt gerade erst wieder mit Lucas Eisenhuth (der frühere Hanauer hat sich unlängst unter anderem das Kreuzband gerissen).  

Alle drei Vereine liegen in einem Umkreis von nicht einmal 40 Kilometern, sorgt das neben der sportlichen Konkurrenz um eine möglichst gute Platzierung auch für Konkurrenz im Werben um Talente, Spieler oder Fans?

Diese Frage kann der Vorstand vermutlich besser beantworten, aber sicherlich versuchen alle Vereine, Talente aus „kleineren“ Nachbarvereinen zu sich zu lotsen - da kann man sich auch mal gegenseitig im Weg stehen. Bei den eigenen Talenten ist das glaube ich kein großes Thema, da spielt die Vereinsidentität eine große Rolle. Was die Fans angeht, da profitieren die Vereine sehr stark von den Derbys. Zuletzt in Gelnhausen war die Halle voll mit 1200 Zuschauern, darunter viele „neutrale“ Fans, die sich so ein Derby-Erlebnis einfach nicht entgehen lassen wollen. Dieser Derby-Charakter ist einfach etwas Anderes, auch Externe spüren da sofort dieses ganz besondere Feeling. Beim Spiel in Nieder-Roden war zum Beispiel ein Kindheitsfreund von mir in der Halle. Er ist eigentlich Fußballer, wollte aber mal ein Derby sehen und war direkt begeistert.

Sie selbst konnten die Derby-Atmosphäre vor allem auf dem Spielfeld genießen, denn Sie standen lange auf dem Feld - wie in fast jedem Spiel in dieser Saison. Wie anstrengend ist das, körperlich wie mental?

Bei mir hat sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert, dass ich freier und besser spiele, wenn ich wenig Druck habe und der Trainer mir das Vertrauen schenkt. Ich kann mich bei der HSG freier bewegen und auch mal Fehler machen, ohne direkt ausgewechselt zu werden, und das zahle ich mit Leistung zurück. Körperlich ist es schon sehr anstrengend, aber wir sind wirklich brutal fit. Unser Athletiktrainer Björn Pape hat uns in der Saisonvorbereitung extrem gequält und wir haben ihn dafür alle gehasst, aber dadurch können wir 60 Minuten Tempo gehen und auf gleichem Niveau durchwechseln - das ist ein großer Vorteil. Das trifft auch auf meine Position zu: Da hatte Luke Ireland ein bisschen Anfangsschwierigkeiten, weil er sich zu viel Druck gemacht hat und dadurch nervös war, aber nachdem er seine ersten Tore gemacht hat, spielt er viel befreiter auf.

Sie haben die Fitness bereits angesprochen - seit dieser Saison steht für Sie fünfmal pro Woche Training auf dem Plan. Bleibt da noch Zeit für Hobbys?

Für den Sport opfert man da schon einiges, die Familie bleibt hier und da auch ein bisschen auf der Strecke. Aber der Sport und der Blaue Block geben auch viel zurück, und meine Freundin ist bei den Heimspielen auch dabei. Fünfmal Training pro Woche ist heftig, aber aus dem Team sind inzwischen Freunde geworden, die auch privat viel zusammen machen. Nach den Spielen gehen wir essen oder machen noch etwas anderes zusammen. Das ist ein ganz anderes Teamgefühl, denn wir sehen uns eben nicht nur wegen des Handballs.

Handball ist bei Ihnen ja ohnehin ein großes Thema, denn Sie sind nicht nur Spieler, sondern haben auch schon Erfahrungen als Trainer gesammelt. Wie sind da Ihre weiteren Pläne?

Richtig, bei meinem Heimatverein, der HSG Kahl/Kleinostheim, habe ich mit 18 Jahren das Trainerteam der Minis unterstützt, das damals neu aufgebaut wurde, und die Mannschaft bis in die C-Jugend begleitet. Nach meinem Wechsel nach Gelnhausen gab es dann einen Kontakt zur HSG Oberhessen, wo ich die Frauenmannschaft trainiert habe. Dafür reichte die Zeit seit der vergangenen Saison aber nicht mehr, und aktuell ist es bei meinem eigenen Trainingspensum auch nicht möglich, einen Trainerposten zu übernehmen. In Zukunft will ich aber gerne wieder ein Team trainieren und das Wissen weitergeben, das ich von Hannes Geist und Oli Lücke vermittelt bekommen habe. Wenn es so weit ist, will ich mich auch gerne weiterbilden, also Trainerlizenzen machen. Dem Handball habe ich mich schon irgendwie verschrieben.

Das Gespräch führte Robert Giese.



Dennis Gerst

Alter: 28

Wohnort: Ortenberg

Beruf: Student

Bei der HSG seit: 2018

Sonstige Hobbys: Studieren

Letzter Verein: TV Gelnhausen 

Zum HSG Hanau - Steckbrief

Quelle: Hanauer Anzeiger vom 11.02.2023
Artikel übernommen von Andreas Kautz am 13.02.2023
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