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Personell geschwächte HSG Hanau schlägt sich wacker
Foto: Moritz Göbel
Bericht
Sonntag, 14.05.2023|Bericht von Lucas Mertsching|1.823 Klicks
Personell geschwächte HSG Hanau schlägt sich wacker
Zahlreiche Ausfälle bei Niederlage gegen Krefeld – Letztes Heimspiel am 27. Mai

Bittere Niederlage für die HSG Hanau in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga. Am Samstagabend musste sich der momentan schwer personell geschwächte Drittligist einer starken HSG Krefeld Niederrhein in eigener Halle mit 27:31 (16:18) geschlagen geben. Die Partie wurde präsentiert vom Bronzeschmied-Spieltagspartner 11teamsports Hanau.

Bislang war die junge Mannschaft von Trainer Hannes Geist in der bisherigen Playoff-Runde zu Hause noch ohne Niederlage geblieben. Doch am gestrigen Abend machten vor allem das Verletzungspech inklusive der Ausfälle vieler Leistungsträger dem Meister der Staffel Süd-West das Leben schwer. Ein Lichtblick blieb das Comeback von Niklas Schierling, der nach 14-monatiger Pause wieder im Rückraum auflaufen konnte.

„Uns fehlt momentan einfach ein bisschen das Spielglück“, gab Geist nach dem Spiel ernüchtert zu Protokoll. „Wir werden Woche für Woche in irgendeiner Form mannschaftlich zurückgeworfen.“ Auch am Samstag musste der HSG-Chefcoach wieder auf die Leistungsträger Can Adanir, Jannik Ruppert und Jan-Eric Ritter verzichten. Rechtsaußen Dennis Gerst wurde – wie schon in den Vorwochen – durch Björn Christoffel ersetzt. Während des Spiels musste zudem Abwehrchef Marc Strohl wegen Rückenproblemen ausgewechselt werden und auch Luca Braun biss sich mit einem angeschlagenen Knöchel durch die zweiten 30 Minuten. „Uns fehlen dann einfach die Alternativen. Dass Luca sich in der zweiten Halbzeit noch so reinwirft, war aller Ehren wert“, meinte Geist.

Wieder eine großartige Kulisse in der Main-Kinzig-Halle

Nach sechs absolvierten Spieltagen und 4:8 Punkten nimmt die Handballspielgemeinschaft den sechsten Tabellenplatz in der Aufstiegsrunde ein. Jetzt richten sich alle Blicke auf das Auswärtsspiel in Ferndorf am Donnerstagabend (18. Mai) und das Saisonfinale gegen den TV Emsdetten am 27. Mai in eigener Halle.

Vor 630 Zuschauern in einer lautstarken Main-Kinzig-Halle hielt die HSG Hanau in der Anfangsviertelstunde mit allen Mittel dagegen und hatte so zunächst auch mehr vom Spiel: Durch eine gute Defensivleistung zwangen Bergold, Strohl & Co. die Gäste aus Nordrhein-Westfalen immer wieder zu Fehlern. Über das 2:1 von Kreisläufer Dziugas Jusys (2. Minute) gelang dem Team so ein guter Start und trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes beim 3:5 (Dommermuth/7.), kämpften sich die Grimmstädter schnell zurück und gingen mit dem 8:5 von Luca Braun (12.) sogar mit drei Toren in Führung.

Doch die HSG Krefeld Niederrhein fand nun ebenfalls ihre spielerischen Mittel. Beim 10:10 (18.) egalisierte der Gast den Vorsprung der Hausherren und drehte auf: Bis auf 13:10 legte Krefeld weiter vor, bis Geist genug gesehen hatte und die Auszeit nahm. Obwohl Max Bergold per Siebenmeter in der Folge wieder auf 15:15 stellte (26.), nahm Krefeld dennoch einen 18:16-Vorsprung mit in die Pause.

In zweiter Hälfte geht der HSG die Puste aus

„Ich kann mich vor meiner Mannschaft nur verneigen, was sie hier immer versucht über 60 Minuten auf die Platte zu bringen. Davor kann ich nur den Hut ziehen“, resümierte Geist, der zu Beginn des zweiten Durchgangs einen couragierten Auftritt seines Teams erlebte. Ein Doppelschlag von Luca Braun brachte die Hanauer in der 37. Minute sogar wieder mit 20:19 in Front. Nun war es an Krefeld-Trainer Mark Schmetz, ebenfalls die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch zu legen. Die Gäste stellten nun ihre Defensive um und verteidigten weniger offensiv in einer geschlossenen 6:0-Deckung.

Gegen die nun bessere Abwehr der „Eagles“ tat sich Hanau nun merklich schwerer, scheiterte einige Mal aber auch in aussichtsreicher Wurfposition. Das 21:19 (39.) nach einem sicher verwandelten Bergold-Siebenmeter, blieb die letzte Führung der Hausherren, die kurz danach einen 6:0-Lauf der Gäste kassierten. Rund zehn Minuten lang blieb die HSG Hanau gegen das schnelle Konterspiel der Gäste ohne eigenen Treffer.

Erst Robin Marquardt gelang es in der 51. Minute, mit dem 22:25 die Durststrecke zu beenden. Bei den Grimmstädtern machte sich aber nun mehr und mehr die körperlichen Entbehrungen der letzten Wochen bemerkbar. Geist versuchte mit Wechseln zu reagieren, doch um das Ergebnis wieder zu drehen fehlte die Kraft. Perspektivspieler wie Nils Schröder, Max Moock und den Rückkehrer Niklas Schierling erhielten auch am Samstagabend wieder viel Einsatzzeit. „Wir haben diesen breiten Kader und die Jungs arbeiten im Training extrem fleißig und verdienen sich auch diese Einsatzzeit,“ meinte Geist später. „Wir merken nur gerade, wie uns diese Aufstiegsrunde bislang mental gefordert hat. Die Jungs sind platt.“

Das Publikum in der Main-Kinzig-Halle honorierte die Willensstärke der jungen Mannschaft dennoch mit großem Applaus. Obwohl Krefelds Lars Jagieniak mit seinem 30:24 in der 57. Minute für die Eagles alles klar machte, stand die Halle für die HSG-Sieben auf und begleitete das Team lautstark durch die letzten Spielminuten. „Ich möchte mich heute ganz besonders bei allen Zuschauern bedanken, die hier in jedem Heimspiel ein Feuerwerk abreißen“, so Geist. „Ich hoffe, dass das Publikum heute gesehen hat, was unsere Mannschaft jedes Mal versucht auf die Platte zu bringen und wie sie aufopferungsvollen Handball spielt.“

Aufstellung HSG Hanau: Scholz, Tomm; Moock (1), Christoffel (1), Fulda (1), Schiefer (4), Bergold (7/6), Rivic, Marquardt (1), Schröder (1), Ireland (1), Strohl (4), Ahrensmeier (1), Braun (3), Schierling, Jusys (2).

Aufstellung HSG Krefeld Niederrhein: König, Hasenforther, Bartmann; Mircic, Bitzel, Obranovic, Dommermuth (1), Jagieniak (5), Kaysen (2), Büren (7), Braun (2), Schulz (3), Hahn (3), Klasmann (5/1), Krings (3), Krass. 

Zeitstrafen: 4:14 Min. – Siebenmeter: 6/7:1/1. – Zuschauer: 630. – Schiedsrichter: Sven Ernst / Johannes Friedhoff.

Stimmen zum Spiel:

Mark Schmetz (Trainer HSG Krefeld Niederrhein): „Ich denke es war kein gutes Spiel von uns. Wir sind auch nicht besonders gut in das Spiel reingekommen. Wir wussten, dass Hanau eine gute Mannschaft ist, welche die Emotionen direkt auf die Platte bringt. Da haben wir am Anfang nicht so richtig dagegenhalten können und waren nicht bereit für die Eins-gegen-eins-Situationen. So geraten wir dann in Rückstand. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, mit einer defensiven 6:0-Abwehr und einfachen Toren im Tempospiel. Ich denke, das war ein verdienter Sieg für uns. Hier muss man erst einmal gewinnen, denn Hanau verliert nicht viele Spiele zu Hause.“

Cedric Schiefer (Spieler HSG Hanau): „Wir wussten, dass mit Krefeld ein Top-Gegner kommt. Dementsprechend hatten wir uns vorgenommen, hier alles auf der Platte zu lassen. Wir haben das auch in der Anfangsphase gut gemacht, gehen zwischenzeitlich auch mit drei Toren in Führung. Dann hatten wir aber eine Schwächephase und konnten auch nicht so die Emotionen zeigen, wie wir uns das gewünscht hatten. Am Ende machen wir leider zu viele Fehler und uns geht etwas die Puste aus, vielleicht auch dadurch bedingt, dass wir nicht so viel wechseln konnten.“ 

Dziugas Jusys (Spieler HSG Hanau): „Wir haben heute einige technische Fehler gemacht und haben nicht wirklich in unser Tempospiel gefunden. Die Verletzungen alleine waren heute nicht schuld daran, dass wir verloren haben. Wir haben einen breiten Kader und können auch schwerwiegende Ausfälle wie die von Jannik Ruppert oder Jan-Eric Ritter wegstecken. In der zweiten Halbzeit führen wir mit 21:19 und der 6:0-Lauf der HSG macht uns das Spiel kaputt. Am Ende fehlt uns vielleicht die Luft. Schade, die Stimmung war einfach nur geil, wir liegen mit fünf Toren hinten – zwei Minuten vor Schluss – und die Halle steht auf. Einfach nur Gänsehaut.“ 

Artikel geschrieben von Lucas Mertsching am 14.05.2023
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