






















































































Zwischenzeitlich wurde es dann doch das umkämpfte Spiel, welches HSG-Trainer Hannes Geist bereits im Vorfeld erwartet hatte. Am Samstagabend behielt die HSG Hanau beim 32:27 (16:13) gegen den vermeintlichen Underdog DJK Waldbüttelbrunn die Oberhand und belohnte sich für die eigene Willensstärke am Ende mit zwei Zählern. Obgleich des klaren Endergebnis, blieb die Partie über weite Phasen offen. Eine deutliche Leistungssteigerung in den letzten zehn Minuten und wichtige Aktionen von Jonas Ahrensmeier und Maximilian Bergold in der Crunchtime machten schlussendlich den Unterschied aus.
„Am Ende des Tages sind die zwei Punkte entscheidend“,
zeigte sich HSG-Trainer Hannes Geist nach dem Spiel erleichtert. „Handball ist
und bleibt ein Ergebnissport. Sicherlich hätten wir unsere Fans gerne mehr
verwöhnt, aber dafür sind wir momentan scheinbar im Kopf nicht frei genug.“
Geist hatte mit Spielbeginn wieder aus dem Vollen schöpfen
können und seine spielstärkste Sieben aufbieten können. Zudem stand Fabian Tomm
– die momentane Nr. 2 hinter Can Adanir – für rund 50 Minuten im HSG-Tor. Der
hochgewachsene Keeper machte dabei einen guten Eindruck und griff einige
hochkarätige Chancen der Gäste weg und parierte auch in der entscheidenden
Phase des Spiels einen Siebenmeterwurf von Timo Issing (47.).
Zunächst waren es aber die Gäste, die in der
Main-Kinzig-Halle besser aus den Startblöcken kamen. Nico Elbert erzielte nach
knapp fünf Minuten das 4:2 für die DJK Waldbüttelbrunn. Es dauerte einen
Moment, bis auch Hanau – dank einiger starker Paraden von Tomm – den Weg in das
eigene Tempospiel fand. Ein schöner Pass von Marc Strohl fand Dziguas Jusys am
Kreis, der den 4:4-Ausgleich (10. Minute) erzielte.
Gegen den starken Rückraum der Gäste um Spielmacher Timo
Issing hatte Geist über weite Strecken der Partie auf eine 5:1-Deckung gebaut,
auf deren vorgezogener Position Cedric Schiefer das Aufbauspiel der Würzburger
einige Male empfindlich zu stören vermochte. Dem 7:6 von David Rivic nach
Kreisanspiel ließ Jonas Ahrensmeier per Fernwurf das 9:6 (18.) folgen und zwang
DJK-Trainer Dusan Suchy damit zur ersten Auszeit. In der Folge blieb es
zunächst bei der Sturm- und Drangphase der Hausherren, die bis auf 13:7 (23.)
von Luca Braun erhöhten.
Zweikampfintensive Begegnung
Das Tabellenschlusslicht steckte aber nicht auf und hielt
sich vor allem über seine zweikampfstarke Defensive und durch einige
inkonsequente Abschlüsse der Geist-Sieben weiter im Spiel. In der hart aber
nicht unsportlich geführten Partie – mit einer 16:13-Halbzeitführung von
Ritter, Bergold & Co. – sammelten
sich so eine Menge Zeitstrafen auf beiden Seiten an. „Wenn wir in der ersten
Halbzeit konsequenter spielen und auch in den ersten 20 Minuten der 2. Hälfte
unsere Chancen besser nutzen, dann tun wir uns am Ende sicherlich ein bisschen
leichter“, resümierte Geist später.
Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild. Waldbüttelbrunn
biss sich, gestützt auf Nils Kwiatkowski, Issing und physisch starkes
Kreisläuferspiel, mehr und mehr in die Partie zurück und erkämpfte sich den 19:19-Ausgleich
(40.). Geist nahm die Auszeit, um sein Team neu einzustellen, doch die junge
HSG-Mannschaft tat sich in dieser Phase nun schwer. Per Tempogegenstoß erzielte
Waldbüttelbrunn, nach einem weiteren Steal, sogar die 22:21-Führung (43.).
Es kam wie es kommen musste und alle Augen richteten sich
nun auf die Crunchtime, in der die DJK beim 25:24 (Bardina/50.) erneut
vorlegten. Die letzten 10 Minuten waren aber auch die Momente von Ahrensmeier,
der zunächst mit einem feinen Pass David Rivic am Kreis bediente – 27:25 (53.).
Es folgte der nächste Ausgleich der Gäste beim 27:27, nach einem erneuten
Ballverlust der HSG im Aufbauspiel.
In letzten Spielminuten die Nerven behalten
Hanau zeigte aber weiterhin eine tolle Moral. Eine wichtige
Parade des eingewechselten Can Adanir und ein Treffer von Ahrensmeier über den
Innenblock hinweg brachten die HSG erneut in Front – 28:27 (56.). Da
Waldbüttelbrunn in derselben Aktion noch eine Zeitstrafe wegen Stoßens in der
Luft kassierte, hatte Hanau nun alle Möglichkeiten mit ihrem lautstarken
Publikum im Rücken das Spiel in Überzahl zu entscheiden.
Nach Stürmerfoul der DJK fand Robin Marquardt im
darauffolgenden Angriff seinen Linksaußen Max Bergold, der mit dem 29:27 (58.)
die späte 2-Tore-Führung herauswarf. Nur wenige Sekunden später klaute Cedric
Schiefer DJK-Spielmacher Issing den Ball und verwandelte den Tempogegenstoß ins
leere Tor der Gäste – 30:27, die Entscheidung. Den Schlusspunkt beim 32:27
setzte Bergold nach einem weiteren Steal per Tempogegenstoß.
„Ich bin froh, dass wir gewonnen haben und natürlich auch
stolz auf die Jungs, dass sie sich auch in der Phase, in der wir einmal hinten
lagen, nicht aufgegeben, weitergekämpft und versucht haben mit aller Macht das
Ding zu drehen und als Sieger vom Feld zu gehen. Ich glaube, dass vor der Runde
nicht viele gesagt hätten, dass wir bei 11:3 Punkten Mitte Oktober stehen“, so
Geist abschließend.
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Tomm; Fulda, Schiefer
(2), Ruppert (2), Bergold (9/6), Rivic (3), Marquardt, Schröder, Braun (3),
Ireland, Strohl (1), Ahrensmeier (5), Gerst (3), Jusys (3), Ritter (1).
Aufstellung DJK Waldbüttelbrunn: Feuerbacher,
Leikauf; Bardina (4), Wenzel (3), Meyer (1), Paul (1), Rastner (1), Kwiatkowski
(6), Issing (4), Glöggler (3), Bötsch (3), Becker, Elbert (1).
Zeitstrafen: 10:16 Min. – Siebenmeter: 7/6:2/1. – Zuschauer:
311. – Schiedsrichter: Stefan Walter/Christian Staszak.
Spielerstimmen:
Jannik Ruppert (HSG-Mannschaftskapitän): „Wir haben uns
heute gegen Waldbüttelbrunn sehr schwer getan. Zwischenzeitlich sind wir zwar
auf fünf Tore weggezogen, haben es dann aber nicht konsequent zu Ende gespielt.
In der 2. Halbzeit geraten wir sogar in Rückstand. Ein zähes und schweres Spiel
bis zum Schluss. Das Endergebnis ist mit fünf Toren etwas glücklich für uns.
Die DJK haben auf jeden Fall gezeigt, dass sie in der 3. Liga wettbewerbsfähig
sind.“
Fabian Tomm (HSG-Torhüter): „Es ist schon eine Weile her, dass ich einmal von Anfang an spielen durfte, daher hatte ich mir natürlich ein bisschen was vorgenommen und wollte auch für mich ein gutes Spiel machen. Ich glaube, dass wir gerade im Angriff heute oft nicht konsequent genug waren, mir sind auch ein paar Dinger durchgerutscht und dann plätschert das Spiel so dahin. Am Ende haben wir gezeigt, dass wir immer bis zum Schluss kämpfen und konnten uns dafür belohnen.“