






















































































Hart erkämpfter doppelter Punktgewinn für die HSG Hanau.
Am Samstagabend hatte die junge Drittligamannschaft von Trainer Hannes Geist
beim 29:21 (13:12) im Heimspiel gegen die TSG Haßloch merkliche Probleme bei
der Chancenverwertung. 30 Minuten lang schafften es die Gäste aus Rheinland-Pfalz
den Tabellenführer der Staffel Süd-West vor Probleme zu stellen. Dank einer
deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und einem wieder einmal
starken Can Adanir im Kasten, löste Hanau aber auch diese Aufgabe erfolgreich
und blieb im elften Spiel in Folge ungeschlagen.
„In der ersten Hälfte machen wir uns das Leben selbst
schwer“, monierte Geist nach dem Abpfiff. Der Hanauer Cheftrainer hatte bei der
Kabinenansprache mehr Einsatz von seinem Team gefordert. „Unser
Mannschaftskapitän Jannik Ruppert hat es in der Pause richtig gesagt: Was wir
heute verwerfen geht auf keine Kuhhaut.“
Entgegen der deutlichen Niederlage im Hinspiel, trat die TSG
Haßloch vor rund 300 Zuschauern in der Main-Kinzig-Halle mutig und bissig auf.
Während die Grimmstädter vorne ihre Chancen nicht nutzten, gingen die Gäste in
der fünften Minute mit dem 2:0 von Konstantin Herbert in Führung. Ritter, Bergold
& Co. konnten sich zunächst bei Can Adanir bedanken, der bereits im ersten
Durchgang hellwach war und einige gute Möglichkeiten der Pfälzer entschärfte.
Mit zwei erfolgreich verwandelten Siebenmeter brachte Max Bergold die HSG beim
3:4 (13.) wieder heran.
Haßloch vertraut auf siebten Feldspieler
In der behäbig geführten Partie versuchte Haßloch vor allem
mit konzentriertem Angriffsspiel dem Tabellenführer den Zahn zu ziehen. Nicht
ohne Grund agierte die Mannschaft von Trainer Andreas Reckenthäler so einige
Male nah am Zeitspiel. Zusammen mit dem siebten Feldspieler ließ
TSG-Spielmacher Lars Hannes sein Team ein ums andere Mal auf zwei Kreisläufer
auflösen.
„Haßloch hat da ein spannendes taktisches Mittel angewandt
und durfte es auch durchziehen“, analysierte Geist später, der damit reagierte,
dass er Cedric Schiefer in der Abwehr auf die vorgezogene Defensivposition
beorderte. „Natürlich hat das viel Emotionalität reingebracht. Es war ohnehin
ein Spiel mit sehr wenigen Angriffen und das ist natürlich nicht der Handball,
den wir spielen wollen.“
Es dauerte bis in die 29. Minute, bis sich Hanau nicht mehr
von den Gästen ihren Spielstil aufdrücken ließ und vorne konsequenter
verwertete. Nachdem Bergold sich das Spielgerät in der Abwehr erarbeitet hatte,
ging Ruppert mit Druck nach vorne und sah die Abwehrlücke für Luca Braun, der den
10:10-Ausgleich erzielte. Nur wenig später war der Rückraumakteur mit einem
sehenswerten Distanzwurf zum 11:10 ein weiteres Mal erfolgreich. Der Treffer
von Adanir, über das komplette Feld in das leere Tore der TSG, brachte dem
Team dann noch vor der Pause zusätzliche Motivation.
Hanau zieht in zweiter Hälfte das Tempo an
Im zweiten Durchgang blieb Hanau auf dem Gaspedal. Nach
einem starken Unterarmwurf von Schiefer zum 16:13 (35.), schickte Adanir nach
einer weiteren Glanztat Dennis Gerst auf die Reise: Das 18:13 (38.) und Auszeit
Haßloch. Da aber kurz danach (45. Minute) Julius Herbert auf Seiten der Gäste
seine dritte Zeitstrafe sah und auch Dennis Götz einen Siebenmeter über den Hanauer
Kasten jagte, zogen die Grimmstädter nun immer weiter davon. Das 23:16 von
Ritter (46.) sorgte nun für so viel Sicherheit, dass Geist auch den jüngeren
Kräften im Team Einsatzzeiten gewährte. Für Adanir rückte Fabian Tomm zwischen
die Pfosten, der sich ebenfalls einige Male auszeichnen konnte. Julian Fulda
war es, der von der Außenposition zum 27:20 einwarf, ehe Nils Schröder schlussendlich
mit einem Doppelpack den 29:21-Endstand herstellte.
„Die spielfreie Woche bekommt uns nun gut“, meinte Geist
später. „So haben die Jungs ein paar Tage zur Regeneration und dann werden wir
uns konzentriert auf das nächste Auswärtsspiel in Dutenhofen am 25. Februar
vorbereiten.“
Aufstellung HSG Hanau: Adanir (1), Tomm; Fulda (1),
Schiefer (3), Ruppert (1), Bergold (6/4), Rivic (3), Marquardt, Schröder (2),
Braun (5), Ireland (1), Strohl, Ahrensmeier (1), Gerst (4), Jusys, Ritter (1).
Aufstellung TSG Haßloch: Bitz, Mangold, Modzinski; Julius Herbert,
Hartmann (1), Götz (2), Konstantin Herbert (4), Surblys, Gregori, Zech (3),
Kern (5), Hannes (3), Messerschmidt (3).
Zeitstrafen: 2:14 Min. – Siebenmeter: 4/8:0/2. – Rote Karte: Julius Herbert (TSG/45./3x2 Min.). – Zuschauer: 314. – Schiedsrichter: Sven
Ernst/Johannes Friedhoff.
Stimmen zum Spiel:
Jannik Ruppert (HSG-Kapitän): „Ich habe das Gefühl,
dass uns in der 1. Halbzeit etwas die Frische im Kopf gefehlt hat, um noch den
einen Schritt schneller zu sein als der Gegner. Zuletzt sind wir ein hohes
Pensum gefahren, daher hat es diesmal gedauert, bis wir unseren Rhythmus
gefunden haben. Als das in den zweiten 30 Minuten der Fall war, haben wir das
Spiel weitestgehend dominiert. Can Adanir ist natürlich ein wichtiger Rückhalt
für uns. Gerade in der ersten Hälfte hat er uns im Spiel gehalten und einige
freie Bälle weggenommen.“
Can Adanir (HSG-Torhüter): „Wir kommen schlecht in
das Spiel rein, obwohl wir in der Abwehr ganz gut standen. Das hat sich dann
vor der Halbzeit etwas dahingezogen. Ich glaube Hannes Geist hat bei der
Halbzeitansprache die richtigen Worte gefunden. Wir hatten in der zweiten
Hälfte viel mehr Tempo im Spiel. Am Ende haben wir es souverän runtergespielt.“
Andreas Reckenthäler (TSG-Trainer): „Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt, das ist unglaublich stolz auf das Team bin, wie wir die Dinge hier in Hanau angegangen sind. Ich glaube die Jungs haben in der Abwehr alles reingehauen. Wir wollten aggressiv sein und vorne diszipliniert spielen. Dadurch wurde das Spiel schon in der ersten Hälfte sehr emotional, das hatten wir genau so geplant. Im zweiten Durchgang machen wir vorne auf einmal die Tore nicht mehr. Natürlich haben wir versucht das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten, scheitern dann aber an Adanir. Am Ende hat uns die Kraft gefehlt.“