






















































































Es war nicht
der Abend der Grimmstädter. Am Samstag musste sich das junge Drittligateam der
HSG Hanau im Heimspiel gegen die HSG Pohlheim denkbar knapp mit 29:30 (15:15)
geschlagen geben. Zuvor hatten die Bergold, Ritter & Co. dem Spiel nur
phasenweise ihren Stempel aufgedrückt. Der Tabellenvorletzte HSG Pohlheim hielt
mutig dagegen und gestaltete die Partie weitestgehend offen. In buchstäblich letzter Sekunde rutschte Can Adanir ein Distanzwurf von Pohlheims Nick Weinandt
durch die Finger, der späte Siegtreffer für die Gäste aus Mittelhessen.
„Dankeschön für
diese tolle Kulisse. Auch wenn wir es nicht zu dem Handballfest gemacht haben,
was wir alle wollten“, richtete HSG-Trainer Hannes Geist nach der knappen Niederlage gegen die
bereits sicher abgestiegenen Gäste das Wort an die eigenen Fans. Schon beim
Hinspiel in der Fremde hatte Hanau mit der HSG seine Probleme. „Ich finde es
dennoch beeindruckend, wie unsere Mannschaft bisher gearbeitet hat und wir
können auch Stolz auf das sein, was wir bisher geleistet haben“, so Geist.
D-Jugendliche
und B-Junioren wurden geehrt
Der feierliche
Rahmen für den Empfang des Meisters der Südwest-Staffel der 3. Liga wurde
bereits vor dem Einlauf der beiden Männerteams geschaffen, als die D-Jugend
(Meister Bezirksoberliga) und B-Jugend (ebenfalls Bezirksoberligameister) der
HSG Hanau für ihre Leistungen geehrt wurden. Fünf D-Jugendliche schafften es
ihm Laufe der Saison in den Auswahlkader ihres Jahrgangs, während die B-Jugend
insgesamt 34 Spieler einsetzte. Ein tolles Fundament für die eigene
Nachwuchsarbeit. Nach einer Übergabe der Meistershirts, zur Verfügung gestellt
von 11teamsports Store Hanau, durch Spieler der Drittligamannschaft, standen
die Youngster danach auch Spalier für den Staffelsieger der 3. Liga.
580 Zuschauern
in der Main-Kinzig-Halle wurde danach aber in den ersten 30 Minuten bereits
klar, dass es für den frischgebackenen Meister kein Spaziergang werden würde.
Zwar brachte Hanaus Toptorschütze Max Bergold seine Mannschaft schnell mit 2:0
per Siebenmeter in Front (4. Minute), doch danach vergab der sonst so sichere
Strafwurfschütze gleich zwei Mal gegen Pohlheims Jan Wüst im Tor, der ein gutes
Spiel machte. Ein schneller Konter über den ehemaligen Bundesliga-Akteur Moritz
Lambrecht brachte den Gästen in der 8. Minute den 3:3-Ausgleich ein.
Ein
gebrauchter Abend für die Grimmstädter
In der Folge
gelang es Hanau erneut zwei Treffer vorzulegen: Beim 9:7 tankte sich Jannik
Ruppert, nach einer herausragenden Parade von Can Adanir, im Angriff
erfolgreich durch und verwerte sicher (16. Min.). Doch es blieb für die
Grimmstädter ein gebrauchter Abend. An der Seitenlinie tigerte Hannes Geist in
seiner Coachingzone auf und ab, versuchte seiner jungen Truppe den
entscheidenden Impuls zu geben, doch Ruppert, Strohl & Co. gelang es zu
keiner Zeit das Spiel zu beruhigen und in die eigenen Bahnen zu lenken.
„Ich habe es
gerade auch der Mannschaft gesagt. In erster Linie geht das heute auf meine
Kappe“, nahm Geist sein Team nach der Partie in Schutz.
„Unser vorgegebener Matchplan hat heute nicht funktioniert. Das war viel
Krampf. Die Jungs wollten, aber es hat heute einfach nicht so geklickt, wie wir
es sonst immer hingekriegt haben.“
Die sonst so
sichere Defensive der HSG Hanau wurde von den Mittelhessen ein ums andere Mal
erfolgreich überwunden, während vorne gerade in der ersten Hälfte einige gute
Möglichkeiten ausgelassen wurden und zu viele technische Fehler unterliefen. So
war es dann folgerichtig, dass Pohlheim aus den Defiziten Kapital schlug und
durch das 11:9 von Fabian Neul (22.) mit zwei Toren in Front gingen. Es dauerte
einen Moment, bis sich Hanau von dem kleinen Schock wieder erholte. Robin
Marquardt war es, der mit dem 14:14 wieder den Ausgleich herstellte und beim
15:15 von Jan-Eric Ritter kurz vor der Pause blieb das Spiel weiter offen.
Bitteres
Ende einer umkämpften Partie
Direkt nach dem
Seitenwechsel erwischte Hanau dann seine stärkste Phase im Spiel und machte
merklich mehr Druck. Nach einer Zeitstrafe gegen Pohlheims Florian Niclas
verwandelte Bergold den fälligen Siebenmeter zum 18:16 (35.) und einen Angriff
später räumten Ritter und Marc Strohl für Julian Fulda ab, der zum 19:16
einwarf. Nach einem weiteren Treffer des jungen Linksaußen, schien beim 20:16
endlich etwas Ruhe in das Spiel zu kommen, doch die endgütige Entscheidung
blieb aus.
Stattdessen
schmolz der Vorsprung der Grimmstädter immer weiter dahin. Pohlheims 25:25 in
der 52. Minute bereitete den Nährboden für eine umkämpfte Schlussphase, in
welcher der Gast beim 29:28 und 28:27 zwei Mal vorlegte. Als Fulda einen
erneuten Siebenmeter erkämpfte, den Bergold sicher verwandelte, schien beim
29:29 (60. Minute) zumindest ein gerechtes Unentschieden in Reichweite.
Allerdings machte Pohlheim dann mit seinem späten Torerfolg diese Hoffnung
zunichte.
Am 15. April
beginnt für die HSG Hanau die Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Vorher wollen Geist
und sein Team aber am letzten Spieltag der Hauptrunde noch in Friesenheim
gewinnen. „Das schöne ist: Wenn eine Serie endet, kann eine neue gestartet
werden“, so der Trainer abschließend.
Aufstellung HSG
Hanau: Adanir, Tomm;
Moock, Fulda (3), Schiefer (1), Ruppert (3), Bergold (7/5), Prüfert, Rivic (3),
Marquardt (4), Schröder, Ireland, Strohl, Ahrensmeier (1), Gerst (4), Ritter
(3/1).
Aufstellung
HSG Pohlheim: Wüst,
Schlegel; Johannes Träger (3), Christoph Träger (3), Lambrecht (4), Torben Weinandt
(4/1), Lukas Happel, Nick Weinandt (1), Fabian Neul (5), Pascal Neul,
Drommershausen (4), Niclas (2), Lex, Schier, Rühl (1), Nikolas Happel (3).
Zeitstrafen: 6:6
Min. – Siebenmeter: 6/9:1/2. – Zuschauer: 580. – Schiedsrichter: Felix
Gorenflo/Frank Mangold.
Andreas Lex
(Trainer HSG Pohlheim): „Zu
meinen Jungs habe ich vor dem Spiel gesagt, dass wir nur eine Minimalchance
haben. Diese hat meine Mannschaft genutzt. Mit unseren Möglichkeiten haben wir
sehr gut gekämpft und gefightet. Wir haben nur wenige Chancen liegen lassen und
am Ende vielleicht etwas glücklich gewonnen, das muss man so sagen. Wir haben
diese Saison aber so oft echt Pech gehabt, von daher schadet es nicht und tut
der Moral in unserer Mannschaft sehr gut.“
Marc Strohl
(Spieler HSG Hanau): „Wir
haben heute einfach zu viele technische Fehler gemacht, die wir in den letzten
Spielen so nicht hatten. Dadurch ist Pohlheim in sein Tempospiel gekommen, hat
die einfach Tore gemacht und am Ende kriegen wir so 30 Gegentreffer, was zu
Hause einfach viel zu viel ist. In der Deckung hatten wir das ganze Spiel
keinen Zugriff. Die Niederlage mit einem Tor ist nun sehr ärgerlich. Wir müssen
jetzt auf die nächsten Spiele und auf die Aufstiegsrunde schauen und den
Schalter umlegen.“
Robin Marquardt (Spieler HSG Hanau): „Wir werden versuchen, das aufzuarbeiten. Im Endeffekt lag es heute an uns. Wir müssen wieder zu unserer Stärke finden. Die eine oder andere Passungenauigkeit war da und in der Abwehr haben wir nicht den Zugriff gefunden. Dann verliert man so ein Spiel. Das nächste Spiel wollen wir wieder mit vollem Elan angehen und zu unserer Stärke zurückfinden. Bis jetzt sind wir durch unsere Erfolge geflogen, mit so einem Dämpfer müssen wir jetzt lernen umzugehen.“