

















































































Die HSG Hanau hat mit einer geschlossenen
Mannschaftsleistung am Freitagabend das Top-Duell in der 3. Handball-Liga für
sich entschieden. Gegen den TuS Ferndorf triumphierte die Mannschaft von
Trainer Hannes Geist mit 28:24 (16:12) hochverdient und baute damit den
Vorsprung auf den direkten Konkurrenten um die Meisterschaft in der Südwest-Staffel
auf vier Punkte aus. Der Heimerfolg vor großartiger Kulisse war der 13. Sieg in
Serie für die Mannen um Kapitän Jannik Ruppert. Das HSG-Team ist bereits seit
dem letzten Spieltag sicher für die Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga
qualifiziert.
„Ich bin absolut geplättet darüber, was Hanau für eine
Kulisse für ein Spitzenspiel schaffen kann. Ich will mich bei allen Zuschauern
bedanken, die das möglich gemacht und die Mannschaft getragen haben“, freute
sich Geist nach dem Ende der Partie. „Es war diese Woche natürlich mit der
Spielverlegung eine komische Situation für uns, aber die Jungs haben absolut
den Schalter umgelegt und sich auch im Training herausragend vorbereitet.“
Eigentlich hätte die Partie schon am vergangenen Samstag
stattfinden sollen, musste dann aber auf Grund zahlreicher Erkrankungen in den
Reihen des TuS um eine knappe Woche verschoben werden. Die Nachwehen dieser
Krankheitswelle machten sich bei den Ferndorfern auch am Freitag bemerkbar: So
reiste die Mannschaft von Trainer Robert Andersson nicht mit voller Kapelle in
der Grimmstadt an. Aber auch auf Seiten der HSG musste Geist gleich auf zwei
seiner Kreisläufer verzichten: Nils Schröder und Dziugas Jusys fallen beide
weiterhin mit einem Nasenbeinbruch aus.
Vor 1100 Zuschauern in der randvollen Main-Kinzig-Halle entwickelte sich dennoch ein hochklassiges Handballspiel. Hanau schaffte es in
der Anfangsphase noch nicht die Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor zu
entwickeln, wodurch die Gäste zunächst beim 1:0 von Alexander Reimann (2.
Minute) in Führung gingen. Doch die HSG fand in der Folge immer besser in die
Partie.
Luca Braun zog mit einer starken Ballbehauptung den
Strafwurf und die Zeitstrafe gegen Fabian Hecker. Für den fälligen
Siebenmeterwurf trat Max Bergold an die Linie und verwandelte gegen Lucas Puhl
sicher – 4:3 (7.), die erste HSG-Führung. Mit insgesamt 11 Treffern, davon acht
per Siebenmeter, war der nervenstarke Linksaußen auch am Freitagabend wieder
eine tragende Säule seines Teams. „Wie auch schon im Hinspiel hat meine
Mannschaft eine herausragende Leistung abgeliefert“, meinte Geist später. „Wir
haben absolut verdient gewonnen.“
HSG Hanau hat den TuS-Angriff gut im Griff
Doch auch in der eigenen Abwehr blieb Hanau an diesem
Freitag hellwach. Wie bereits im Hinspiel hatte die HSG den besten Angriff der
Staffel gut im Griff. Aggressives Defensivverhalten im starken Mittelblock um Marc
Strohl, gepaart mit schnellem Gegenstoßspiel brachte der Geist-Sieben erneut
den Erfolg. So auch beim 7:4 von Bergold (12.), als dieser Fabian Hecker den
Ball stibitze und per Konter erfolgreich war. Über das 10:7 von David Rivic und
beim 13:11 von Jonas Ahrensmeier (28.) behaupteten die Grimmstädter den
Vorsprung weiter. Insgesamt präsentierten sich die Hausherren schneller auf den
Füßen als das TuS-Team, welches in der Abwehr einige Mal zu spät kam und so
eine ganze Reihe an Zeitstrafen hinnehmen musste.
Wichtige Treffer noch vor der Pause
Als Knackpunkt der Partie erschien aber die letzte Minute
der ersten Halbzeit. Bergold hatte mit einem weiteren Siebenmetertreffer zum
14:12 eingeworfen (29.), ehe TuS-Trainer Andersson seine Grüne Karte auf den
Zeitnehmertisch legte. Die Auszeit der Gäste verpuffte aber komplett, denn in
der Folge verteidigte Hanau in Überzahl konsequent und HSG-Kapitän Ruppert traf
aus der eigenen Hälfte in das leere Tor – 15:12. Den darauffolgenden Wurf der
Nordrhein-Westfalen parierte Can Adanir im Kasten sicher. Mit der Pausensirene
baute Braun den Vorsprung auf vier Tore aus.
Ferndorf kommt in zweiter Hälfte nicht mehr heran
Wer auf Seiten der Gäste dachte, dass sich Hanau eine
ähnliche Schwächephase wie im Hinspiel erlauben würde, der wurde diesmal
enttäuscht. Die Ritter, Bergold & Co. blieben auch in den zweiten 30
Minuten konsequent, konnten sich im Tor auf Adanir verlassen und bauten so mit
dem 20:14 (Bergold/38.) den Vorsprung weiter aus. Das Spielglück, welches den
Hanauern im vergangenen Jahr noch gefehlt hatte, zeigte sich diesmal ganz auf
Seiten der jungen Mannschaft, die weiterhin eine ihrer besten Saisonleistungen
zeigte.
Kurz vor dem Beginn der letzten Viertelstunde stellte Hanau
die Weichen gänzlich auf Sieg. Zunächst war Adanir aus seinem eigenen
Sechsmeter zum 23:18 (45.) erfolgreich und nur kurz danach beerdigte Dennis
Gerst mit dem 25:18 (47.) alle Hoffnungen der Gäste. In der Halle hielt es
nun niemandem mehr auf seinem Sitzplatz – absolute Spitzenspielatmosphäre. Zwar
gelang dem TuS, angeführt von Marvin Mundus etwas Ergebniskosmetik, doch den
wichtigen Heimsieg und die beiden Punkte ließ sich die Hanau-Sieben nicht mehr
nehmen.
Überschattet wurde die Schlussphase noch von einer Blessur
bei Braun, der sich nach seinem Treffer zum 28:22 (55.) an der Hand verletzte
und bei Spielende direkt ins Krankenhaus gebracht wurde. Später am Abend kam
dann die Entwarnung: Nur ein ausgekugelter Finger und kein Bruch. Auch hier
hatte die HSG Hanau also das Glück auf ihrer Seite und kann sich mit erhobenem
Haupt weiterhin Tabellenführer nennen.
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Tomm; Fulda, Schiefer,
Ruppert (2), Bergold (11/8), Prüfert, Rivic (2), Marquardt, Braun (3), Ireland,
Strohl (2), Ahrensmeier (2), Gerst (4), Ritter (1).
Aufstellung TuS Ferndorf: Puhl, Hottgenroth; Duvancic
(2), Diebel (3), Schikora (3), Hecker (1), Polishchuk, Mundus (6/3), Linus
Michel, Mattis Michel (1), Persson (2), Puhl, Poetz, Fanger, Reimann (1),
Karaula (2), Eres (3).
Zeitstrafen: 8:18 Min. – Siebenmeter: 8/8:4/3. – Zuschauer:
1100. – Schiedsrichter: Stefan Walter/Christian Staszak.
Stimmen zum Spiel:
Max Bergold (Spieler HSG Hanau): „Offensiv war das in
der ersten Halbzeit schon sehr nah an unserem Optimum. Die Zuschauer hat das
auch komplett abgeholt. So haben sie uns gut nach vorne getrieben. Im ganzen
Team war eine riesige Vorfreunde vor diesem Spiel zu spüren. Vor einer solchen
Kulisse zu spielen ist der verdiente Lohn für unsere harte Arbeit jede Woche
im Training. Großes Dankeschön an die Fans!“
Jannik Ruppert (Spieler HSG Hanau): „Unser
Matchplan ist aufgegangen. Das Trainerteam hat uns sehr gut auf den TuS
Ferndorf vorbereitet. Zwischenzeitlich hatten wir eine kleinere Schwächephase
in der Mitte der ersten Halbzeit, das haben wir aber gut überbrückt bekommen
und uns noch vor der Pause erfolgreich abgesetzt. In der zweiten Halbzeit hat
das Spiel richtig Spaß gemacht. Wir haben gezeigt, dass wir eine Top-Mannschaft
sind. Danke an jeden, der uns heute in der Halle unterstützt hat!“
Robert Andersson (Trainer Tus Ferndorf): „Glückwusch an Hanau. Sie haben heute in diesem Spitzenspiel die entscheidenden Sachen besser gemacht als wir. Das haben wir aus verschiedenen Gründen nicht hinbekommen. Wir selber können die letzten zehn Minuten für uns mitnehmen, da haben wir mehr Breite in unserer Spiel gebracht. Anfang der ersten Halbzeit sind wir aber zu ängstlich aufgetreten und hatten nicht den Mut um dieses Spiel zu spielen. Die Menge an Zeitstrafen und Siebenmetern hätte für dieses Spiel nicht sein müssen. Wir haben heute aber nicht das auf die Platte gebracht, was es gebraucht hätte, um so ein Spiel zu gewinnen.“