Nach dem Derbyauswärtssieg ist vor dem nächsten Heimspiel. Am Sonntagnachmittag (17:00 Uhr) erwartet die HSG Hanau den TV Kirchzell in der Main-Kinzig-Halle. Zuletzt feierte die Mannschaft von Trainer Hannes Geist neun Siege in Serie und grüßt weiter eindrucksvoll von der Tabellenspitze der Staffel Süd-West (33:5 Punkte). Der TuS Ferndorf, zwei Punkte weniger und noch ein Spiel mehr zu absolvieren, liegt dahinter aber direkt in Lauerstellung.
Das Hinspiel hatte Hanau in Kirchzell mit 27:21 gewonnen. Dass der TVK für die Grimmstädter aber keinesfalls Laufkundschaft sein dürfte, davor warnte Geist bereits unter der Woche nach einer Trainingseinheit. „Kirchzell spielt gegen den Abstieg und steht mit dem Rücken zur Wand“, so der HSG-Cheftrainer. „Sie versuchen in jedem Spiel Punkte zu holen. Das wird eine schwere Aufgabe für uns.“
Mehrgenerationentag der HSG Hanau
Das einzige Sonntagsheimspiel in dieser Saison steht dabei ganz im Zeichen des Mehrgenerationentages der HSG Hanau. Unter dem Motto „Handball verbindet Generationen“ hat die HSG Hanau am 5. Februar 2023 wieder verschiedene Altersgruppen in die Main-Kinzig-Halle eingeladen: Das Seniorenpflegeheim Domicil, das Albert Schweitzer Kinderdorf Hanau und die Deutsche Pokalmeister-Mannschaft der Turnerschaft Steinheim von 1972. Bereits 2020 bot der Verein ein ähnliches familienfreundliches Spieltagserlebnis an. Die Halle öffnet am Sonntag ab 15:30 Uhr, es werden Kaffee und Kuchen verkauft. Helfer holen die Seniorinnen und Senioren zur selben Zeit am Altersheim Domicil ab und begleiten sie zur Halle.
Für den anstehenden Spieltag kündigt sich eine umkämpfte Heimpartie an. Die Gäste aus Kirchzell schwammen zuletzt auf einer kleinen Erfolgswelle. Drei der letzten vier Spiele konnten die Odenwälder für sich entscheiden, triumphierten dabei zu Hause gegen Saarlouis und Pohlheim. Nur in der Fremde beim VfL Gummersbach II wurden Punkte liegen gelassen. Nach diesen Erfolgen steht der TVK folgerichtig auf einem Nichtabstiegsplatz, doch Tabellennachbar Friesenheim-Hochdorf II hat noch ein Spiel weniger absolviert. Geist ist sich sicher: „Der TVK wird auch bei uns alles reinschmeißen, um irgendwie zwei Punkte mitzunehmen.“ Auch in der Offensive kam der gut besetzte Angriff der Unterfranken unlängst wieder gut ins Laufen und erzielte in vier der letzten fünf Ligaspiele immer mindestens 30 Treffer.
Geist hat seine Männer bereits darauf eingestellt, dass es gegen den Tabellenzehnten der Staffel ein harter Kampf werden wird. Dass Hanau aber gerade diese intensiven Fights in dieser Saison liegen, dass bewies das hart umkämpfte Derby beim TV Gelnhausen am vergangenen Spieltag: Abwehrkante Dziugas Jusys ist nach seinem Gesichtstreffer inklusive abgebrochenem Schneidezahn wieder fit und trainierte unter der Woche mit dem Team.
„Wir dürfen uns gegen den TVK einfach keine Schwächephase erlauben und müssen unsere optimale Leistung abrufen“, so Geist. „Dann werden wir nach 60 Minuten sehen, wozu es gereicht hat.“ Gerade die Wichtigkeit der eigenen Deckungsleistung hob der Coach hervor, denn gerade die individuelle Stärke von Tim Häufglöckner, dem zweitligaerfahrenen Tom Spieß und Leon David sorge auf Seiten der Gäste immer wieder für Torgefahr. Mit 98 Treffern ist Häufglöckner an achter Position der Torschützenliste zu finden und der erfolgreichste Werfer seiner Mannschaft.
„Damit ist klar, dass wir ihnen abwehrtechnisch unser Spiel aufzwingen müssen“, meint Geist. „Dass sie erst gar nicht in ihre Wurfpositionen kommen.“ Gerade die beide Rückraumsshooter Joshua Osifo und Michael Meyer-Ricks sind dafür bekannt, auch einmal aus der Distanz sehr ordentlich zu verwerten. Zudem hob Geist die gefährliche Achse um Kreisläufer David und Allrounder Häufglöckner hervor.
Gegen den TVK will Geist einmal mehr in dieser Saison wieder auf das gefährliche Tempospiel seiner Mannschaft bauen. Zuletzt gelang dies dem Team immer besser. „Im Angriff haben wir uns ebenfalls mittlerweile genug Repertoire erarbeitet, um auch im Sechs-gegen-sechs zu bestehen“, so Geist. Er rechne fest damit, dass Kirchzell auch in Hanau wieder mit einer sehr offensiven Deckung auflaufe. Zuletzt hatten auch Gelnhausen und Nieder-Roden versucht, die Grimmstädter so vor Probleme zu stellen. „Darauf müssen wir mental vorbereitet sein und den Ball viel laufen lassen,“ gibt Geist einen Einblick in seinen Matchplan. „Wir wollen uns in aussichtsreiche Wurfpositionen bringen und dann auch gut abschließen.“ Sein Team freue sich auf ein spannendes Spiel am Sonntagnachmittag.
Felix Henker (Dresden) |
Stefan Schirmacher (Leipzig) |