Die Pause war zwar kurz, hat aber gutgetan – auch Torhüter Max Gronostay. Er und seine Mitspieler des Handball-Oberligisten HSG Hanau II haben sich gut vorbereitet und sind hoch motiviert, nach der Niederlage gegen Pfungstadt vor zwei Wochen wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. „Wir wollen gegen Haibach unbedingt gewinnen“, nennt Max Gronostay das klare Ziel für Samstagabend (18 Uhr) in der Doorner Halle Steinheim.
Obwohl sich die HSG Haibach/Glattbach in der Tabelle der Oberliga Süd weit entfernt von den Grimmstädtern befinden, wird die Heimpartie sicherlich nicht zum Selbstläufer. Schließlich fuhr der Gegner bereits drei Siege ein – unter anderem gegen Egelsbach und Griesheim. In der Fremde ist er aber noch ohne Punktgewinn.
Die Hanauer Reserve patzte nur in zwei der bisher neun Partien. „Trotz guter Ausbildung und dem Wissen, dass wir Handball spielen können, ist unser veränderter und vor allem verjüngter Kader noch nicht erfahren genug. Wir müssen uns finden, um eingespielter zu werden und ein gewisses Selbstverständnis zu bekommen“, sagt Max Gronostay, der mit 30 Jahren bereits zu den „älteren Hasen“ der Mannschaft gehört und dabei unterstützt, die Talente zu integrieren, damit sie an Sicherheit gewinnen und die Mannschaft zu einer Einheit zusammenwächst.
In weiten Teilen sieht das schon sehr gut aus, was die Hanauer Drittliga-Reserve derzeit auf die Platte bringt. Drei Siege jenseits der 40-Tore-Marke bedeuten das beste Torverhältnis der Liga. In Führung liegt jedoch der TV Groß-Umstadt mit bislang nur drei Punktverlusten. „Wenn es bei uns mal nicht läuft, kriegen wir da auch keinen Dreh mehr rein“, stellt Max Gronostay angesichts der zwei Niederlagen kopfschüttelnd fest und gibt zu: „Ich passe mich leider immer gerne der Mannschaftsleistung an.“
Dem 30-Jährigen ist es wichtig, für Ruhe in der Abwehr zu sorgen, sie zu steuern, wenn ihm etwas auffällt, und den Talenten Rückendeckung zu geben („Durchbrüche nehme ich auf meine Kappe“). Lachend fügt er hinzu: „Aber ich coache sie nicht auf dem Feld – da vertraue ich den Jungs.“ Dabei ist er durchaus schon ein Coach. Momentan macht der Unternehmensberater seine C-Lizenz, betreut die A- und B-Jugendtorhüter der HSG, weil ihm eine gute Ausbildung am Herzen liegt. „Torwarttraining kommt häufig in den Vereinen zu kurz. Dabei sagen immer alle, dass es die wichtigste Position sei – mit einem einzigartigen Bewegungsablauf.“
Er selbst war in seinen Handballanfängen noch im Feld unterwegs – schließlich kann man dort Tore werfen. „Der Weg ins Tor war aber definitiv die richtige Entscheidung“, sagt Gronostay. Er ist praktisch in der Sporthalle groß geworden („Mein zweites Wort war Ball“), wechselte als D-Jugendlicher von der SU Mühlheim zur TS Steinheim, um leistungsorientierter zu spielen. Mit der HSG Hanau wurde der Hessenauswahlspieler zweimal Südwestdeutscher Meister. Da verwunderte es nicht, dass mit der A-Jugend schließlich der Sprung in die neu geschaffene Bundesliga gelang. „Es war schon etwas Besonderes, das Bundesliga-Logo auf dem Trikot zu tragen“, erinnert sich der Torhüter, der frühzeitig bei den Herren erfolgreich mitmischte. Als erfahrene Torwarte geholt wurden, ging er in die zweite Herrenmannschaft und feierte mit ihr den Sprung von der Bezirksoberliga in die Oberliga (heute Regionalliga).
Natürlich würde Max Gronostay mit seinem Team gerne dorthin wieder zurückkehren. „Momentan reden wir über Saisonziele aber weniger, als es vielleicht andere tun.“ Sicherlich gehöre Hanau zu den Top Vier (mit Groß-Umstadt, Bachgau und Klein-ostheim) und eines dieser Teams werde das Rennen letztlich machen. Doch für die sofortige Rückkehr in die vierthöchste Staffel müsse alles passen. „Unsere Priorität liegt darauf, dass wir uns weiterentwickeln, und da ist mir bei unserem Trainer Ibo Ücel absolut nicht bange“, sagt Max Gronostay, für den eins das Wichtigste ist: seiner Mannschaft als Torwart die nötige Rückendeckung zu geben. Auch am Samstagabend gegen die HSG Haibach/Glattbach.
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Bildquelle Hanauer Anzeiger